Autor Thema: Pirates of the burning Sea  (Gelesen 2690 mal)

Easy Light

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Pirates of the burning Sea
« am: 30. August 2007, 16:07 »
Manchmal geschehen Dinge mit denen man nicht rechnet. So habe ich mich vor etwa 200.000.000 Jahren für die Beta zu dem Piratenspiel "Pirates of the burning Sea" angemeldet. Naja und letzte Woche hagelte plötzlich ein Betakey auf mich herab.  :huch:
Bisher hab ich noch nicht so sehr viel gesehen, aber es scheint schon mal deutlich besser als dieses olle "Bounty Bay Online"! Wobei da ja auch nicht viel zugehört, wenn man mich fragt.  :springteufel:
Treibt sich da noch jemand rum? Gibt es hier überhaupt Freunde des Piratenhandwerks? Wenn ja, kann ich ja demnächst mal ein bischen berichten.

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Re: Pirates of the burning Sea
« Antwort #1 am: 05. September 2007, 17:31 »
Darf ich vorstellen: Lieutenant William Clearwater

Wenn man das Spiel startet gelangt man, wie übliich für solche Spiele, in die Chr-Auswahl bzw. Erstellung. Der Erstellungsprozeß ist nicht kompliziert und auch eher kurz.
Zunächst gilt es das Geschlecht fest zu legen. Es stehen 2 zur Auswahl. 
Hier galt es die ersten geschichtlichen Abstriche zu machen. Das Spiel ist um 1600 angelegt und damals hatten Frauen, außer im Haushalt, keine besonders aktive Rolle. Sie sind nicht zur See gefahren. Es gab zwar einige wenige Piratinninen, aber die waren wirklich sehr selten. Mich stört das hier überhaupt nicht, aber sollte man nach historischer Korrektheit suchen, so wird man bei "PotBS" des öfteren enttäuscht werden.
Nach dem Geschlecht wählt man seine Herkunft und seinen "Beruf". Man kann Angehöriger von drei Kolonialmächten sein: England, Frankreich und Spanien. Diesen stehen jeweils 3 "Berufe" zur Verfügung. Hier gilt es zu wählen zwischen: Naval Officer (Ein Mitglied der Kriegsmarine der jeweiligen Nation. Auch hier wird es wieder sehr ungenau, was die historischen Tatsachen angeht. Man hat als Naval Officer alle Freiheiten Quests anzunehmen, oder abzulehnen und besitzt ein eigenes Schiff), Freibeuter (Ein Söldner, Glücksritter und Abenteuerer, der im Dienste der jeweiligen Nation arbeitet) und dem Freetrader (Händler und Konstrukteur).
Oder man ist Angehöriger der Piraten. Diese "Fraktion" hat nur einen "Beruf" zur Auswahl, nämlich: PIRATEN! 
Ich wählte einen englischen Naval Officer.
Im vorletzten Schritt gilt es dem Chr. ein Aussehen zu verpassen. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten, den Chr. in Kleidung des 17ten Jahrhunderts zu kleiden. Die gewählte Kleidung kann vom Bettler bis zum Edelmann oder Offizier gehen. So kann man auch einen Piraten in eine Uniform stecken, wenn man dies will. Sie hat keinen direkten Einfluß auf das Spiel. Sie ist also kein Equipment, wie man es in anderen Spielen kennt. Man kann sie auch nicht austauchen, gegen "bessere" Ausrüstung. Man kann den Chr. bei Schneidern kostenlos umdesignen, wenn man mit ihm nicht zufrieden ist. "Erworbene" Waffen werden an dem Chr. dargestellt. "Erworbene" Kleidung nicht. Wenn man also später eine Lederne Weste findet, die dem Chr. einen Rüstungsbonus verleiht, so ist dies am Avatar nicht zu erkennen.
Mein Chr. sollte eine blaue Uniform tragen wie es sich für einen Offizier der britischen Navy gehört.
Als letztes muss der Gute Chr einen Namen bekommen. In meinem Fall: William Clearwater.
Es gibt für den Chr. keinerlei Attribute, was mir aber erst jetzt beim Schreiben dieses Rückblicks aufgefallen ist. Es fehlt nicht im Spiel. Zumindest, mir nicht.

BUMM BUMM!! So beginnt es also. Kaum habe ich den Button zum starten gedrückt, befindet sich der arme William Clearwater an Bord eines Schiffes. Vor mit steht ein NSC-Questgeber und zu seiner linken klafft ein riesiges Loch in der Kajüte. Papiere und Trümmer liegen überall herum. Während ich zu dem NSC mit dem grünen Ausrufezeichen gehe, fallen mir 2 Seemänner auf, die vor dem Loch stehen - WUMM! Eine Kanonenkugel schlägt erneut bei dem Loch ein und einer der beiden wird nieder gestreckt. Ein Segelschiff fährt an dem Loch vorbei und beschießt das Schiff auf dem ich offenbar bin.
Der Kerl erklärt mir das wir einem Schiff das von Piraten angegriffen wurde zur Hilfe kammen und das die Piraten nun aber leider auch unser Schiff schwer unter Beschuss nehmen und uns außerdem geentert haben. Ich soll mit ihm auf Deck gehen.
Ein Klick später stehen wir beide auf dem Achterdeck. Während ich überall Trümmer und Leichen sehe fährt ein Piratenschiff um uns herum und feuert seine Kanonen ab. (Sehr Stimmungsvoll gemacht) Der Kerl erklärt mir das wir geentert wurden und das fast alle tot sind. Da er leider verletzt ist obliegt die Rettung unseres Schiffes mir.
Ich ziehe also meinen Rapier und stürze mich in guter Fechtmanier auf drei Piraten die sich auf unserem Deck herum tummeln. Der Kampf ist weniger Actionsgeladen als bei anderen Spielen, das Fechten ist aber schön umgesetzt.
Danach erklärt der Kerl mir das unser Kapitän leider tot ist und ich das Kommando übernehmen muß. Ein Klick auf das Steuerrad macht mich zum Kapitän des Schiffes.
Nach kurzem Ladebildschirm sehe ich nun das ganze Schiff mit der Verfolgerkammera vor mir. Es ist ein kleiner, 2-Mastiger Schooner. Hübsch anzusehen. Wenn man dicht ran zoomt kann man Männer darauf sehen die Kanonen laden oder Reparaturen durchführen und vor allem: Den eigenen Avatar. KAPITÄN William Clearwater steht dort hinten auf dem Schiff. Überhaupt kommt hier die Stärke des Spiels zum Tragen. Das Wasser spiegelt die Sonne wieder, es gibt eine wunderschöne, grüne Bucht im Hintergrund und das Schiff ist liebevoll gestaltet. Kleine Männchen arbeiten auf dem Schiff, als ich per Mausklick Befehl gebe die Segel zu setzen. Die Segel werden aufgezogen und das Schiff sieht noch prächtiger aus. Es setzt sich in Bewegung. In der Nähe befindet sich das Handelsschiff das ich unterstützen wollte, als der Schlammasel begann. Meine Quest sagt ich soll es retten, denn es wird von einem Piratenschiff angegriffen.
Das folgende Seegefechte macht total viel Spaß und macht mich Heiß auf mehr. Kanonen krachen und werden nachgeladen. Man kann verschiedene Arten von Munition auswählen um mit Kettenkugeln die Segel des Gegners zu zerfetzen und ihn langsamer zu machen, oder mit Kartätschen seine Mannschaft zu dezimieren.
In diesem Fall schieße ich ihn aber mit einfachen Vollkugeln auf den Meeresgrund.
Dannach segel ich zu dem Händler. Dieser teilt mir mit das er bereits geentert wurden. Also per Klick rauf auf das Handelsschiff.
Hier gilt es wieder ein paar gedungene Schurken nieder zu fechten. Danach finde ich in der Kajüte den Kapitän sterbend. Er erklärt das die Piraten hinter einer (Schatz?)-Karte in seinem Besitz hinter ihm her waren. Diese händigt er mir aus und sein erster Offizier übernimmt nach seinem Ableben das Kommando des Schiffes. Ich kehre auf mein Schiff zurück.
Da taucht noch ein zweites Piratenschiff auf, das ich bekämpfen muss. Dieses wird von mir nicht versenkt, sondern geentert. Nachdem alle Piraten an Bord besiegt sind bekomme ich Loot. Etwas Munition und Krempel zum Verkaufen. Das Schiff darf ich nicht behalten. Man bekommt Prämien für gegnerische Schiffe, aber nur Piraten können Schiffe kapern und behalten.
Hier endet das Tutorial mit meiner Ankunft in der kleinen Stadt "Jenny Bay" an der Nordküste von Südamerika.

Mitlerweile ist William Clearwater Level 19 und kommandiert eine eigene Corvette mit 90 Mann Besatzung und rund 20 Kanonen und Drehbassen. Das Spiel macht mir großen Spaß. Das liegt an den ausgefeilten Schiffen und den packenden Seekämpfen. Die Kämpfe zu Land oder an Bord mit dem Avatar sind nett, aber deutlich schlechter als in anderen Spielen. Die große Stärke von "PotBS" liegt wirklich in den Seegefechten. Die Missionen sind oft sehr kurz. Sie sind nur begrenzt abwechslungsreich. Aber das ist in anderen MMOs nicht anders.
Hier muss ein Handelskovoi eskortiert werden, da muss eine Blokade durchbrochen werden, hier muss ein Pirate zur Strecke gebracht werden, da müssen Papiere eines versenkten Schiffes eingesammelt werden....
Immer wieder bekommt man unterstützung durch andere (NSC)-Schiffe der eigenen Fraktion, so das es teilweise zu richtig großen Seeschlachten kommt. 10 Schiffe die gleichzeitig kämpfen sind keine Seltenheit.

Skills:
Jeder Chr. hat 2 Skillbäume. Zum einen den für seine Seemannschaft. Hier kann man Skills bekommen wodurch die Crew die Kanonen schneller läd, oder alle Fahrzeuge die zur eigenen Gruppe gehören einen Geschwindigkeitsbonus bekommen.
Der andere ist für das Fechten. Es gibt 3 Fechtstile: Fechten, Florentine (Kampf mit Degen und Paradedolch gleichzeitig) und Dirty Fighting (mit allen Tricks). Man kann nur einen davon haben.
Für diesen bekommt man dann einen Skillbaum. In diesem sind Kampfskills und Unterstützungsskills wie man sie aus anderen Spielen kennt.
Jedes Gerade Level kann man eine Skill aus dem Seekampfbaum nehmen und jedes ungerade Level eine Skill aus dem Fechttree.

Equipment:
Im Fordergrund stehen die Schiffe. Man kann maximal 4 Schiffe besitzen. 3 davon liegen im Dock und eins kann man aktiv nutzen. Man kann ihnen einen Namen geben und das Schiff "einfärben". So hat mein derzeitige Corvette den Namen "HMS Algiers" und hat einen weißen Rumpf mit schwarzen Linien. Das Unterwasserschiff ist Grau (Also alles unterhalb der Kiellinie) und die Segel sind leicht gelblich. Sehen ein bischen aus wie Pergament. Aber natürlich habe ich auch schon Schiffe in Pink mit knallgrünen Segeln gesehen. (Ich werde diese Art von Spielern nie verstehen )
Jedes Schiff hat 3 General Upgrade Slots. Hier kann man Verbesserungen für das Schiff rein tun, die auswechselbar sind. So z.B. Extrahängematten. Das Schiff kann dann mehr Crew haben.
Außerdem hat jedes Schiff einen RUmpf, einen Segel und einen Kanonenslot. Hier kann man Upgrades rein bauen die das Schiff verbessern und die aber nicht wieder entfernt werden können. Es kann ein neues Upgrade eingesetzt werden, aber das alte geht dann verloren.
Wird das eigene Schiff versenkt, so ist es wech!!
Man bekommt ein neues, das dem eigenen Level entspricht. (Alle Schiffe sind Levelabhängig) Die Upgrades aus den General Upgrade Slots erhält man zurück, aber die aus den anderen sind verloren.
Einfache Kugeln hat das Schiff beliebig viel. So, wie es nach einer Mission auch immer wieder heil ist. Ganz so wie ein Chr. in einem anderen Spiel nach einer Mission.
Es gibt jede Menge Spezialmunition, die man finden oder im Auktionshaus erwerben kann (Andere Spieler können sie herstellen). Diese verbraucht sich aber.

Der Chr. hat 2 Hände (z.B. Rapier und Pistole) und 3 Slots für andere Ausrüstung. Hierzu zählen Stiefel die einen schneller laufen lassen, oder ein leichtes Panzerhemd das einen Teil des Schadens absorbiert.

Man kann für den Chr. Verbände haben und für das Schiff jede Menge Ersatzteile in verschiedenen Gütegraden mit denen man immer bestimmte Teile des Schiffes, während einer laufenden Mission reparieren kann.

Economy:
Das Economy-System ist ungewöhnlich. Ich habe nur erste EInblicke, da es sehr komplex ist und Händler nicht unbedingt meine bevorzugte Chr-Klasse. Trotzdem habe ich es ausprobiert. Wer Spaß an Wirtschaftsspielen mit Actionanteil hat kommt hier voll auf seine Kosten glaube ich. Man kann in verschiedenen Städten Lagerhäuse bauen. Anschließend kann man beginnen dort Fabriken (Sägewerke, Eisenminen etc.) zu bauen um Rohstoffe ab zu bauen. In Realtime sammeln sich in einer solchen Fabrik Arbeitsstunden die man dann, unter Einsatz von Gold umsetzen kann um etwas zu produzieren. In jeder Stadt kann man maximal 10 Gebäude errichten. Außerdem kann man nicht an jedem Ort alle Rohstoffe abbauen. Alle Orte bieten unterschiedliche Sachen. So hat eine Stadt reiche Erzvorkommen in der Nähe, eine zweite Wälder für Holz und eine dritte einen großen Hafen. So hat man in der ersten eine Mine, in der Zweiten ein Sägewerk und in der dritten eine Werft um Schiffe zu bauen. (Stark vereinfacht dargestellt. Es gibt viel mehr verschiedene Fabriken und Materialien) Man segelt dann mit seinem großen Frachtschiff von einer zur nächsten um Holz und Eisen zur Werft zu bringen um dann das Schiff zu bauen.
Bis auf wenige Grundgegenstände und "Standardschiffe" muß alles im Spiel gefunden oder auf diese Art hergestellt werden. Die Idee ist es den Handel komplett über die Spieler ablaufen zu lassen. Es gibt nur eine Art von Laden, einen sog. Schrotthändler. Hier kann man Schrott verkaufen und 2 arten von leicht verbesserter Munition kaufen. Alles andere läuft über die Auktionshäuser.

Da ein Handelsschiff nicht unbedingt Kampftauglich ist und der Händlerchr auch andere als Kampfskills hat (Supporterklasse) kann er sich z.B. mit anderen Spielern zusammen tun, damit diese seine Schiffe geleiten.
Dazu kommt das Häfen die Seite wechseln können (mehr dazu gleich in PvP). In dem Fall verliert man alle seine Fabriken in einem solchen Hafen. Händler sein ist also nicht einfach glaube ich.

PvP:
Wie beim Handel, so finde ich auch hier eine gewisse Inovation liegt vor. Es gibt Städte die sind unantastbar (Hauptstädte der Fraktionen z.B.). In allen anderen Städten gibt es einen Rebellen. Wenn man als Engländer in einen spanischen Hafen geht und dort zum Rebellen, so kann man von diesem Missionen bekommen die mit dem Hafen zu tun haben. Erledigt man diese, so steigt der Unrest. Der Hafen und seine Bewohner sind mit ihrer derzeitigen Besatzung oder Regierung unzufrieden. Wenn es genug Unrest gibt verwandelt sich das Gebiet um den Hafen in ein PvP-Gebiet, so das es für die Partei der der Hafen gehört möglich wird ihn direkt zu verteidigen. Sammeln die anderen trotzdem noch mehr Unrest-Punkte, so ist es dann wohl möglich den Hafen zu übernehmen. So kann aus einem französischen Hafen ein englischer werden.
Das hab ich aber alles noch nicht ausprobiert, übernehme also keine Garantie das es wirklich genau so funktioniert.

Fazit:
Das Spiel macht großen Spaß, wenn man Segelschiffe mag, nicht zu großen Wert auf historische Korrektheit legt und großen Spaß an Seegefechten entwickeln kann. Es ist kein Standard-MMO und ich denke es wird nichts für die breite Masse.
Am 10.09. wird die Database gewiped (Ist halt ne Beta) und danach werde ich einen Piraten anfangen. Angeblich spielen die sich noch mal ganz anders. Wenn es erwünscht ist halte ich euch weiter auf dem laufenden. Ich habe z.B. auch noch keine Teammission gemacht und auch sonst gibt es noch vieles was ich nicht ausprobiert habe.