Autor Thema: Wege durch die Dunkelheit  (Gelesen 6397 mal)

Overhaul

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Wege durch die Dunkelheit
« am: 21. März 2005, 10:04 »
Vor einigen Tagen, früh am Morgen in Jobe ...

Es war ein malerischer Morgen. Die kühle Luft zog durch das angelehnte Fenster von Daguls Appartment und trug leise Gesprächsfetzen zu ihm herein. Draussen wurde bereits eifrig gearbeitet. Der junge Metaphysiker hatte am Abend zuvor lange gefeiert und danach noch gearbeitet, darum gönnte er sich nun ein geruhsames Frühstück. Der Tee vor ihm dampfte und duftete, versprach Energie für einen neuen Tag.

Mit einem leisen Grummeln warf Dagul die aktuelle CNN in die Ecke. Er hatte nun jeden Artikel bereits mehrmals gelesen. "Wird Zeit für die nächste Ausgabe", dachte er sich. Ein Lächeln verzog seine Miene, als er an Alina denken musste und die Tatsache, dass sie ebenso viel Spass am Anfertigen von Klamotten hatte. Wäre wirklich mal schön, einen Modekatalog für Männer herauszubringen.

Grübelnd stapfte der junge Mann durch die Wohnung. Im Schlafzimmer räumte er die Spuren von gestern Abend beiseite. Ein Teller mit Pizzaresten und eine grosse Flasche Wasser. Zurück in der Küche drehte er gedankenverloren das Radio an. Es versprach wirklich ein schöner Tag zu werden. Er wollte ihn nutzen, wusste nur noch nicht genau wie.

Das Radio spielte ein paar populäre Hits der letzten Jahre, und Dagul summte gutgelaunt mit. Dann verstummte die Musik, und ein gutgelaunter Moderator wendete sich an die Einwohner Rubi-Kas. "Guten Morgen, Rubi-Ka! Hallo ihr Kämpferinnen und Krieger, ihr Ärzte und Schreibtischstuten. Sieht ganz so aus, als würde uns ein besonders schöner Tag bevorstehen. Der Frühling scheint nun doch angek#+*". Es krachte kurz in der Leitung, dann wurde der Empfang wieder besser. "...wimmen gehen, aber ich werde mich trotzdem weiter um euer Wohl und eure gute L*+#§$".

Dagul stand langsam auf und wollte gerade versuchen, den Sender richtig einzustellen. Das war noch nie passiert. Gerade bei diesem wolkenlosen Himmer sollte der Empfang doch eigentlich ideal sein ...

In just dem Augenblick, als seine Hand das Radio berührte meldete sich der Sprecher wieder.

"Die Dunkelheit zieht wieder auf.
 Dort wo die beiden Sonnen stehen,
 legt sich schon jetzt ein Schatten über sie.
"
 
Dagul stutzte. Was ...

"Bereite dich vor, mein Sohn,
 aber beeile dich.
"
 
Das war nicht die Stimme des Radiosprechers. Dagul kannte die tiefe Stimme, und eine Gänsehaut überzog seinen ganzen Körper.
 
"Stelle dich deinem Schicksal
 und begegne der Dunkelheit ohne Furcht.
 
 Dein Weg mag dich tief in den Wahnsinn führen.
 Sei vorbereitet.
"
 
Plötzlich plärrte das Radio wieder los. "Notum Love" von den Backyard Boys, doch Dagul stand wie festgefroren am Gerät und nahm das Lied kaum wahr.

Diese Stimme hatte er seit langer Zeit nicht mehr gehört. Etwas Schreckliches musste passiert sein - oder sich anbahnen. Mit glasigen Augen ging er langsam hinunter in sein Schlafzimmer und räumte einige Sachen zusammen. "Dort wo die beiden Sonnen stehen". Er bekam die Zeilen nicht mehr aus dem Sinn, die Stimme vibrierte in seinen Gehörgängen nach. Ohne noch etwas von seiner Umwelt wahrzunehmen legte er seine Rüstung an. Er überprüfte die Verschlüsse sorgfältig. Als alles zu seiner Zufriedenheit saß verließ er die Wohnung. Armteile und Helm hatte er sorgsam, fest, aber schnell erreichbar an den Aussenseiten seines Rucksacks festgeschnallt. Ohne einen Blick zurück zu werfen schaute er zu den Zwillingssonnen Rubi-Ka's auf. Dass diese bereits warm auf seine tätowierten Oberarme schienen änderte nichts an der Tatsache, dass die Haare auf seinem Körper sich immernoch aufstellten. Er sammelte sich kurz, dann aktivierte er seine Quantenflügel. Normalerweise liebte er diesen Moment, dieses Gefühl, der Schwerkraft zu entkommen, ohne in eine zu klein geratene Blechdose gequetscht zu sein. Heute jedoch war er in Gedanken gleichzeitig in der Vergangenheit und in der Zukunft, aber nicht wirklich in der Gegenwart. Ruckartig drehte er sich nach oben und schwebte den glühenden Bällen am Himmel entgegen...
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Wege durch die Dunkelheit
« Antwort #1 am: 21. März 2005, 10:04 »
Einige Stunden zuvor wickelte sich eine blasse Gestalt an der Grenzbrücke nach Jobe in einen schwarzen Umhang und verhüllte die mit mystischen Tätowierungen überzogene, graublaue Haut. Mit katzenhafter Anmut nutzte die androgyne Figur die langsam weichende Dunkelheit, um die fliegende Stadt zu erreichen, ohne dabei gesehen zu werden.

Tagelang hatte sie nun beinahe jeden Schritt des Metaphysikers beobachtet. Bald würde es soweit sein.  Ein kurzer Blick - kein Mensch in Sichtweite. Mit einem kräftigen Satz und zwei, drei blitzschnellen Schritten erreichte die Gestalt ein Sims, das sich einige Meter über dem Boden befand und liess sich dort von den Schatten verschlucken.

Nicht mehr lange, dann würde sie bereit sein. Nicht das Nehmen von Leben bereitete ihr Kopfzerbrechen. Das war Teil des täglichen Spieles der Natur. Ihre eigene Verwundbarkeit brachte sie dazu, ein kurzes, gequältes Fauchen auszustossen. Nicht mehr lange, und sie wäre wieder frei ...
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Wege durch die Dunkelheit
« Antwort #2 am: 11. April 2005, 19:39 »
Das Szenario war unwirklich, so unwirklich wie vieles in den vergangenen Tagen und Wochen. Die Umgebung war in grünes Licht getaucht, welches beinahe greifbar wirkte. Die wenigen Geräusche waren seltsam gedämpft, eine unnatürliche Ruhe herrschte. Immer wieder bahnte sich Sonnenlicht einen Weg durch die dichte Decke aus Laub. Schlanke Strahlen gleissenden Lichts, die beinahe greifbarer wirkten als die in den Schatten verschwimmende Laubdecke brachten den herumwirbelnden Blütenstaub scheinbar zum Glühen. Fast fühlte man sich wie unter Wasser.

Dagul sass im Moos auf dem Boden einer kleinen Waldwiese. Er hatte die gedämpfte, beruhigende Atmosphäre genossen. Der starre Blick in seinen Augen hätte einem aufmerksamen Beobachter jedoch zu dem Schluss kommen lassen, dass der Metaphysiker in Gedanken sehr weit weg war. Vor seinem geistigen Auge liess er die letzte Zeit Revue passieren.


Die erste Zeit nach dem Aufbruch war er sehr nervös gewesen. Er war auf die Suche geschickt worden, ohne zu wissen wonach oder wo er suchen sollte. Trotzdem hatte er sich felsengest vorgenommen, seinen Vater nicht zu enttäuschen. Dabei war es nicht die Autorität in der Stimme, die er aus dem Radio vernommen hatte. Vielmehr wusste Dagul, dass die Ereignisse, die ihm angekündigt worden waren nicht aufzuhalten sein würden. Selbst wenn er glaubte, dass sich die Dinge zum Guten wenden würden, nicht einmal sicher war ob er diese Reise überleben würde, wusste er doch, dass er sich der Zukunft stellen musste, um mit der Vergangenheit aufzuräumen.

Seine Quantenflügel hatten ihn hoch über Rubi-Ka viele Kilometer weit von seiner neuen Heimat fortgebracht. Anfangs war er nach Osten geflogen, den Doppelsonnen des Planeten entgegen. Die Stille in der dünnen Höhenluft trug langsam dazu bei, dass er sich sammelte und der erste Schock verklang. Nun begann er, über die Ereignisse nachzudenken. Sein Vater hatte sich erneut gemeldet, wie er es damals vage angekündigt hatte. Dagul wurde klar, dass er sich nur auf sein Gefühl, seine Intuition verlassen konnte.

Am Abend des ersten Tages suchte er sich eine windgeschützte, flache Höhle. Er erlegte ein kleines Tier und grillte es über einem hastig entzündeten Feuer, wobei er darauf achtete, nur völlig ausgetrocknete Äste in die Flammen zu werfen, um nicht durch Rauchentwicklung auf sich aufmerksam zu machen. Dann löschte er das Feuer hastig. Eine der beiden Sonnen hatte sich bereits fast vollständig unter den Horizont verkrochen, die andere schien noch ein wenig länger aushalten zu wollen, aber die langen Schatten und das rötlich-gelbe Licht liessen keinen Zweifel daran, dass die Dunkelheit in wenigen Minuten den Tag vertrieben haben würde.

Keine halbe Stunde später lag Dagul, einen Arm unter dem Kopf, in der Dunkelheit auf dem weichen Laub und blinzelte in den sternenklaren Himmel. Irgendwo dort draussen, vermutete er, befand sich eine Hölle, an die er nie wieder erinnert werden wollte und die er trotzdem nicht mehr aus seinen Gedanken brachte. Und dort befand sich der Mann, der ihn gerettet hatte. Nicht nur er, auch Overhaul verdankte diesem Mann ihr Leben. Für diese beiden und für sein eigenes Seelenheil würde er nicht ruhen, bevor er gefunden hatte wonach er suchte. Oder aber - dieser Gedanke schoss ihm plötzlich durch den Kopf - es ihn.
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Wege durch die Dunkelheit
« Antwort #3 am: 11. April 2005, 19:39 »
Sie hatte seinen überstürzten Aufbruch mit grosser Überraschung wahrgenommen. Und er hatte nicht den Eindruck gemacht, zu einem kurzen Trip aufzubrechen - er wirkte gerüstet für eine längere Reise, und in seinem Gesicht spiegelte sie eine Ernsthaftigkeit, die sie noch nie bei dem Metaphysiker gesehen hatte. Immerhin hatte ihr Jagdinstinkt sie wieder einmal nicht im Stich gelassen. Natürlich hätte sie ihn wiedergefunden - die Stadtmenschen hinterliessen Spuren, die für sie so deutlich sichtbar waren wie die berühmten antarianischen Kornkreiszeichen für einen Shuttlepiloten. Dennoch wäre es ärgerlich gewesen, denn es ging ihr nicht nur darum, seiner Fährte zu folgen. Sie wusste, dass man für eine erfolgreiche Jagd das Verhalten seines Opfers studieren musste. Und dazu würde sie nun ausreichend Gelegenheit haben ...

Am Abend des ersten Tages beobachtete sie, wie er sich ein Lager suchte. Mit raubtierhafter Geschmeidigkeit pirschte sie sich so nahe an ihn heran, wie sie es für sicher hielt. Dann schwang sie sich in den Ästen eines alten, verknöcherten Baumes in eine schwindelerregende Höhe.

Überrascht stellte sie fest, dass er sich verblüffend umsichtig verhielt. Der Platz, stellte sie fest, war sehr gut als Lager geeignet - eine kleine kuhlenhafte, baumbewachsene Vertiefung auf der Spitze eines Hügels. Vom Rand der Vertiefung aus hatte konnte er mehrere Kilometer in jede Richtung schauen, trotzdem war er vor den Blicken anderer geschützt. Ausserdem verbarg der niedrige Erdwall zumindest im Dämmerlich das Flackern des Feuers, und er schien es nur so lange brennen zu lassen, wie er brauchte, um sich etwas zu Essen zuzubereiten. Ihre feinen Geruchssinne nahmen sehr schwach den einladenden Geruch von Fleisch wahr. Ihre Beobachtungen und die Erkenntnis, dass der Mann sich geschickter in der Wildnis bewegte als sie erwartet hatte verboten es ihr, selber frisches Fleisch zuzubreiten. Hungrig gewordern zog sie einen Beutel von ihrem Gürtel und kaute auf einigen getrockneten Fleischstreifen herum. Bald, sehr bald, würde sie es sich wieder erlauben können, ihren Hunger an frischer Beute zu stillen. Mit dem Rücken am Baumstamm schloss sie die Augen, ohne dass die Anspannung aus ihrem Körper wich. Sie schlief nicht wirklich, sie ruhte. Der Mann würde die Senke nicht unbemerkt verlassen können.
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Wege durch die Dunkelheit
« Antwort #4 am: 22. April 2005, 12:22 »
Eine Zeitlang hatte Dagul sich gefragt, ob seine Reise nicht vielleicht sinnlos sei. Hatte er sich die Stimme nur eingebildet? Nun, nachdem mehr als zwei Wochen seit seinem Aufbruch vergangen waren schien ihm alles so weit weg.

Eines Abends lag er wieder einmal in einer Höhle und hing seinen Gedanken nach. War es vielleicht genau dieses Nachdenken, sein selbst gewähltes Exil, welches nicht den Weg, sondern das Ziel seiner Reise darstellte? Er musste an das hektische Treiben in Athen denken, die langen Tage und häufig noch längeren Nächte, die ihm zwar viele Freunde beschert hatten, jedoch kaum Zeit zum Nachdenken übrig liessen. In diesem Moment entschied er, die Frage nach Sinn und Unsinn seiner Unternehmung zumindest vorläufig nicht mehr zu stellen. Vielmehr genoss er die Ruhe und Abgeschiedenheit. Nur Over bereitete im einige Kopfschmerzen. Sie würde sich vermutlich Sorgen machen. Aber er konnte ihr keine Nachricht zukommen lassen - sie würde versuchen ihn zu finden, sie würde sich seinetwegen in Gefahr bringen. Und das durfte er nicht zulassen. Andererseits würde sie ohne ihn viel besser ihre eigene Freunde finden, ihren eigenen Weg machen. Mit einem Lächeln im Gesicht schlief er langsam ein.

Mittend in der Nacht wachte er von einem lauten Krachen auf. Wenige Meter von ihm entfernt war die Grasnabe verkohlt und schwelte etwas vor sich hin. Rubi-Ka wurde wieder mal von einem der starken Ionenstürme heimgesucht. Seinen Mantel enger um sich wickelnd zog er sich etwas tiefer in die Höhle zurück und schaute in die Dunkelheit, die nun immer wieder von Blitzen zerrissen wurde, gefolgt vom tiefen Grollen der Donnerschläge.

Am nächsten Morgen hatte das Fauchen des Sturms an Intensität zugenommen, sodass er sich entschied, seinen Unterschlupf nicht zu verlassen. Eine getötete Rollerratte lag neben ihm. In der relativ kurzen Zeit, die er sich auf 'Ka befand hatte er das Schöne - und das Gute - mehr als nur achten gelernt. Er hatte sich sogar als Hobbykoch versucht. Trotzdem, auch wenn es nur die zähen, faserigen Überreste einer Ratte waren, er war froh darüber, frisches Fleisch zu Essen zu haben. Er hatte seinen Hunger schon mit Schlimmerem stillen müssen.

Die nächste Nacht verlief ereignislos, und am Morgen durchbrachen tastenden Strahlen die Dunkelheit, als sich die erste Sonne über den Horizont hievte. Dagul blickte aus der Höhle und sah dampfende Feuchtigkeit aus dem Boden aufsteigen. Der Regen hatte aufgehört, der Sturm war weitergezogen.

Gutgelaunt kletterte der Metaphysiker aus dem Loch im narbigen Boden. Das Gras unter seinen Füssen machte bei jedem seiner Schritte schmatzende Geräusche, die Luft roch angenehm kräftig und frisch. Er entschied sich dafür, eine Weile zu gehen und genoss die Natur um ihn herum, ihren Geruch, ihre Geräusche und das weiche Federn des Bodens unter den Stiefeln seiner schweren Rüstung.

Langsam bahnten sich die beiden Sterne über 'Ka ihren Weg nach oben, und lange bevor sie den Zenith erreicht hatten wurde es wärmer und wärmer. Da Dagul mittlerweile den dichten Wald wieder hinter sich gelassen hatte und nur noch vereinzelte Bäume kühlen Schatten spendeten, legte er Ärmel und Brustpanzer ab, klammerte diese an seinen Rucksack und marschierte weiter.

Es waren bereits einige Stunden vergangen. Dagul lief eine lange, aber sehr schwache Steigung empor. Dann hatte er ohne es zu bemerken den Scheitelpunkt erreicht. Das Terrain auf der anderen Seite verlief deutlich steiler, aber dafür nur relativ kurz nach unten. Er atmete tief durch. Der Anblick, der sich ihm bot war wunderschön. Saftige, grüne Wiesen, kräftige Bäume. Überall dazwischen grasten kleinere Tiere und schienen sich noch etwas zu fressen für den Abend sammeln zu wollen, der nun bald anbrechen würde. Er musste unweigerlich an die russgeschwärzten, speckigen und mit unzähligen Flecken übersähten Wände des "Ghettos" denken. Den ewige Regen. Die ewige Nacht. Den nicht endenden Gestank. Einen Himmel hatte er dort nie gesehen, über dem Ghetto herrschte stets schwärzeste Nacht, die von den vielen Feuern, die dort entzündet waren nicht erhellt werden konnte. Dort hatte er gelernt, das Alleinsein zu schätzen - denn nur wenn man allein ist, kann man sicher sein, dass einem niemand in den Rücken fällt.

Mit einer hastigen Bewegung wischte er die düsteren Gedanken beiseite und blickte mit feuchten Augen und einem glücklichen Lächeln auf die zwar nicht ungefährliche, aber dennoch unverhältnismässig freundlichere Welt zu seinen Füssen. Dann zog ein breites Grinsen über sein Gesicht, ein leises Lachen gluckste durch seine Kehle nach oben und er ging in die Knie. Einer plötzlichen Idee folgend rollte er vornüber und kugelte, lachend und Purzelbäume schlagend auf den Fuss der Anhöhe zu.

Unten angekommen blieb er mit gespreizten Beinen lachend im immernoch feuchten Gras liegen. Sein blosser Oberkörper war nass und angenehm kühl, und Dagul fühlte sich hervorragend.

Plötzlich hörte er ein Rascheln hinter sich. Noch ehe er sich aufrichten konnte spürte er einen stumpfen Schmerz im Nacken und rollte herum, während er gleichzeitig nach seinem Dolch griff. Er wusste, dass die Waffe lächerlich war, aber möglicherweise würde sie ihm etwas Zeit verschaffen. Der Blubbag, der ihn angegriffen hatte schnaubte und bewegte sich plump und wackelnd auf Dagul zu. Dieser holte im Liegen aus und traf das vordere Bein des Tieres, welches kurz zurückzuckte. Dagul sprang behende auf die Beine und versuchte, das Nanoprogramm, welches seinen treuen Freund Pinhead manifestieren würde auszuführen. Doch eine Sekunde später rammte der ungelenke, aber schwere Blubbag in mit enormer Kraft in die Seite. Dagul wurde herumgerissen und landete erneut im nassen Gras. Dann war das Tier über ihm. Er spürte einen herben Stoss an der Schulter und das Reissen von Haut. Warmes Blut rann über seinen Rücken. "Verflixt" keuchte er und versuchte sich unter der bulligen Kreatur herauszurollen. Obwohl er sich der Gefahr bewusst war, in dieser denkbar ungünstigen Position dem Tier sein ungeschütztes Gesicht zuzuwenden, kugelte er sich herum. Er war schnell genug - oder hatte einfach nur Glück. Der Blubbag schien sein Opfer skeptisch zu mustern. Diesen Augenblick nutzte der junge Mann und rammte sein kleines Messer in die weiche Brust der kräftigen Kreatur. Er war sich im Klaren, dass eine solche Verletzung keinerlei Gefahr für den Angreifer darstellte. Das Tier grunzte trotzdem kurz auf - und Dagul stemmte sich blitzschnell auf seine Handballen und schob sich unter ihm hervor. Im Gegensatz zu vorhin war er nun konzentriert und reagierte schneller und genauer. Er sprang auf und machte einige Schritte rückwärts. Dann wirbelte er herum und lief los. Hinter sich hörte er wütendes Schnaufen.

Er hatte keineswegs vor, davonzulaufen. Das hatte er oft genug tun müssen - bei seiner Ankunft hatte er sich vorgenommen, dies nicht wieder zu tun. Er ging davon aus, dass sein Gegner nicht zu den intelligentesten Kreaturen Rubi-Kas gehörte und lief mit grossen Schritten sehr knapp an einem Baum vorbei. Kaum hatte er dessen Stamm passiert, brach er nach rechts aus. Wie ein hitzesuchendes Torpedo änderte auch das bullige, cyanfarbene Tier seine Route. Dann hörte Dagul ein dumpfes Krachen, als der Blubbag wie erhofft mit enormer Wucht gegen den Baumstamm prallte. Der Metaphysiker nutzte diesen Augenblick, um nun endlich Pinhead zur Unterstützung herbeizurufen. Der Himmel über ihm kam plötzlich in Wallung, einen Augenblick lang sah es aus, als würde sich nur über seinem Kopf ein Gewitter zusammenziehen. Dann ballten sich die dunklen Wolken zusammen, und den Bruchteil eines Augenblicks später stürzte die dunkle, zerklüftete Gestalt von Pinhead herab. Dagul drehte sich gelassen um. Dann hörte er zuerst ein Zischen, dann ein leises Quieken hinter sich, welches sich, gemischt mit Grunzgeräuschen, in einen tiefen, langanhaltenden und beinahe ohrenbetäubenden Schrei verwandelte. Dann wurde es still.

"Danke, Freund Pinhead", sagte er zwinkernd und setzte sich auf einen kleinen Felsen. Plötzlich begann sein Oberkörper zu erzittern, erst schwach, dann immer stärker. Ein Grinsen verzog sein Gesicht, und er begann zu lachen.

Als er aufgehört hatte, über seine eigene Unvorsichtigkeit zu lachen tastete er mit einer Hand nach der Verletzung an seiner Schulter. Nichts weiter als eine Platzwunde, kein Grund, Morphius zu bemühen. Mit wenigen Handgriffen und der Hilfe von Nanotechnologie verschloss er grinsend die offene Haut.
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« Antwort #5 am: 22. April 2005, 12:23 »
Langsam folgte sie seiner Fährte. Dabei liess sie den Abstand mittlerweile etwas grösser werden - sie war abgelenkt. Ihre Tätowierungen brannten wie ein Feuer, der Schmerz unter ihrer Haut wurde immer stärker.

In den letzten Tagen war ihr eines klar geworden. Sie war Jägerin, ja, aber sie war auch Opfer. In dieser Hinsicht war sie dem jungen Mann ähnlicher als sie es wollte. Letztlich sassen sie beide in einem Boot. Und ihr war zugedacht worden, dieses Boot zum Sinken zu bringen.

Wut und Schmerzen umnebelten ihren Blick, während ihre Finger sich in den Stamm des Baumes gruben, auf dem sie auf die Nacht wartete. Wie perfide. Die Quelle ihrer eigenen Kraft war für sie zur Fessel, zur Erinnerung und zur Strafe geworden. Egal wie, bald würde es ein Ende finden. Ein schnelles Ende. Sollte sie jedoch eines Tages ihre Peiniger wiedertreffen, so würde diese Angelegenheit nicht so schnell über die Bühne gehen. Sie würde ihnen jede Minute der vergangenen Wochen zurückgeben. Sie würde Schmerz mit Schmerz vergelten.
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Wege durch die Dunkelheit
« Antwort #6 am: 11. Mai 2005, 14:53 »
Wieder waren etliche Tage vergangen. Dagul hatte eine Menge gesehen und war viel herumgekommen, ohne ein konkretes Ziel vor Augen zu haben. Mehrere Male hatte ihn plötzlich das Gefühl übermannt, dass das, was er suchte nicht vor, sondern geradewegs hinter ihm zu finden sei. Jedesmal drehte er sich auf der Ferse um und lief in die entgegengesetzte Richtung weiter. Erfolglos.

Die zweite Sonne Rubi-Kas wollte der ersten gerade unter den Horizont folgen, als der Metaphysiker plötzlich eine Öffnung vor sich im Waldboden entdeckte. Ein Eingang, zweifellos. Der blutrote Himmel über ihm wurde von violetten, zerklüfteten Wolken überzogen, schon vor einer Weile hatte ein scharfer Wind angefangen zu wehen. Froh über die Aussicht, ein schützendes Dach über dem Kopf zu haben kletterte Dagul vorsichtig in die dunkle Öffnung.
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Wege durch die Dunkelheit
« Antwort #7 am: 11. Mai 2005, 14:54 »
Die Gestalt kauerte im Halbdunkel der Dämmerung an einen Baum gelehnt. Sie war in einen dunklen Mantel gehüllt. Mehrere Male hätte der Mann sie beinahe überrascht, da er abrupt umgedreht hatte, als würde er ahnen dass sie ihm folgte. Der Schmerz, der ihren Körper wie eine zweite Haut umschloss liess sie unvorsichtig werden. Ruckartig riss sie eine Hand nach oben und krallte sich in die weiche Rinde des Baumstamms, der ihr Schutz und Halt bot. Durch die Bewegung rutschte der schwarze Stoff an ihrem Arm nach unten und legte Haut frei. Die einst blasse, beinahe weisse Haut war durchzogen mit violetten, beinahe schwarzen Linien, die wie Ranken einer Kletterpflanze über den Arm wucherten. Die einst so dominanten, tiefroten Tätowierungen gingen in einem Wirrwarr dunkler Wucherungen beinahe unter.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte die Gestalt in die heraufziehende Dunkelheit. Der Metaphysiker hatte die Öffnung im Boden entdeckt. Nun, dann war die Arena gefunden, die Jagd würde nun ein Ende haben. Sie hatte schon zu lange gewartet, hatte beinahe Sympathien für ihr Opfer entwickelt, für den jungen Mann, mit dem sie mehr Ähnlichkeiten hatte als  mit ihren Auftraggebern. Er würde ein schmerzloses Ende haben. Was sie für sich nicht zu hoffen wagte.

Eine weitere Welle Schmerz brandete über die gebückte Gestalt. Ein leises Fauchen. Dann blitzte es im Dämmerlicht auf, aus den Windungen des Mantels kam ein langer spitzer metallischer Gegenstand zum Vorschein. Mit einer jähen Bewegung rammte die Gestalt sich das dolchähnliche Gebilde in den Rücken der Hand, die noch immer in den Baum gekrallt war. Blut rann aus der kleinen Öffnung, die das Metall in das Fleisch gerissen hatte. Augen funkelten unter dem dunklen Stoff des Mantels. Der stechende Schmerz in der Hand liess sie die Wellen, die über ihren Körper zogen kurz vergessen. Entschlossen zog sie die Klinge zurück, blickte auf die blutende Hand und schlich dann langsam auf die Öffnung zu, in der Dagul verschwunden war.
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Wege durch die Dunkelheit
« Antwort #8 am: 15. Mai 2005, 14:39 »
ooc: Die Ereignisse, die zu Daguls Rettung führten kann sicherlich jemand anders besser erzählen als ich ... ;)


Dagul hatte nicht lange suchen müssen. Nachdem er im Garten Aban angekommen war, fiel ihm plötzlich ein, was Ordeal gemeint haben konnte. Er lies sich nach Two Mountains transportieren, und da stand er, gross und geheimnisvoll: Der Embryo. Dort wo man eigentlich meinen möchte, dass das Leben beginnt....

Vorsichtig schritt er die steinerne Brücke zu dem seltsamen Gebildes herunter und umrundete es. Nach langer Kletterei erreichte er den Fuss des Embryos. Das unheimliche, orangene Leuchten liess die Umgebung unwirkliche erscheinen, Dagul vermied es, den riesenhaften Embryo zu berühren. Eines der unzähligen Geheimnisse, die Rubi-Ka und seine bizarre "Parallelwelt", die Schattenländer, noch immer hütete ...

Er tastete sich suchend durch das Halbdunkel. Eine Steinverwerfung richtete sich wie eine hühnenhafte Hand vor ihm auf. Und dort entdeckte er sie.

Die Gestalt lag im Dämmerlicht und schien zu schlafen. Dagul trat näher. Die Haut war blass, nur von hellroten Tätowierungen überzogen. Keine Spur war mehr zu sehen von den schwarzen Linien, die die Shade wohl das Leben gekostet hatten. Dagul beugte sich vorsichtig und kampfbereit über die Gestalt. Sie war tot.

Langsam hob Dagul sie auf seine Arme. Sie hatte ihn gejagt, wollte ihn töten, hatte ihn aber in letzter Sekunde verschont und damit ihr eigenes Leben geopfert. Friedlich auf seinen Armen liegend fiel ihr das Haar aus dem Gesicht. Dagul glaubte in ihrem Gesichtsausdruck Genugtuung, beinahe Zufriedenheit zu entdecken.

Die Shade wie ein schlafendes Kind auf den Armen machte sich Dagul auf den Rückweg. Es war Nacht, kaum jemand würde sich über ihn wundern.

Etwa 30 Minuten später hatte er sein Ziel erreicht. Sanft legte er Ordeal ab und begann, mit seinen Händen ein Loch im saftigen Boden Nascenses auszuheben. Während er grub, liess er sich die Ereignisse der vergangenen Tage nochmal durch den Kopf gehen. Sie hatte ihn mit ihrer Nadel gelähmt. Dann hatte sie sich zu ihm gesetzt, ihn beruhigt und ihm ihre Geschichte erzählt ...


Sie war auf der Jagd gewesen. Wie so oft hetzte sie durch die Dunkelheit - sie liebte das Dämmerlicht, aber die Nacht beinahe noch mehr. Sie war nicht primär eine Kämpferin gewesen, sondern eine Jägerin. Sie suchte den Kampf, aber sie liebte den Sieg. Wie ein Raubtier gleitete sie durch die Schatten, immer auf der Suche nach einem Opfer, das unaufmerksam war. Auf diese Weise hatte sie schon Beute geschlagen, die bei Tageslicht zu einer lebensgefährlichen Bedrohung geworden wären.

Bereits aus der Ferne erkannte sie einen leuchtenden Calan-Cur, der hühnenhaft auf dem Weg vor ihr stand. Sie fauchte leise - die Arroganz dieser Kreaturen war ihre grösste Schwachstelle. Leise näherte sie sich dem plumpen Riesen. Er war nicht alleine - noch nicht.

Lautlos verbarg sie sich im hohen Gras. Der nächste Calan-Cur in der Gruppe war nun keine 5 Meter mehr von ihr entfernt. Sie liess ihre Nadeln geschickt aber unbewusst kurz um ihre Finger rotieren, dann griff sie sich einen auf dem Boden liegenden Ast und zerbrach diesen mit einem leisen Knirschen. Durch ihre Erfahrung wusste sie genau, welches Holz wie laut zerbrach, wie weit man dieses Geräusch hören konnte. Hochmut kommt vor dem Fall - der Calan-Cur, durch seine Grösse und Stärke unvorsichtig, blickte in ihre Richtung. Dann stapfte er langsam los, einen debil-suchenden Ausdruck auf dem Gesicht. Ordeal glitt zwei Meter zur Seite und wartete, bis die Kreatur das von ihr plattgedrückte Gras entdeckte. In dem Moment, in dem der Calan-Cur seine Freunde - so denn die verdammten Seelen so etwas wie Freunde haben - alarmieren wollte sprang sie auf. Im Sprung holte ihr linker Arm in der Dunkelheit aus, ihre Kleine Nadel drang mit enormer Wucht genau zwischen zwei Platten seines Panzers. Dieser erste Schlag verletzte ihren Gegner nicht ernsthaft, aber er lähmte ihn. Mit aufgerissenem Mund und aufgerissenen Augen stand ihre Beute da. Nicht einmal jetzt entdeckte sie Angst in seinen Augen, nur Fassungslosigkeit. Seine Arroganz liess es ihm unmöglich erscheinen, dass eine so kleine Gestalt das letzte sein würde, was er sah. Dann kam der Schmerz. Durch den abgedrückten Nerv extrem verlangsamt drehte sich die Kreatur herum. Ordeal hing in knapp einem Meter Höhe an ihm, in ihrer rechten Hand blitzte es auf und eine zweite Nadel bohrte sich in die Brust des Calan-Cur. Dieser taumelte einen Augenblick. Ordeal verlagerte ihr Körpergewicht und drehte so die riesige Gestalt um, sodass diese von der Gruppe weg strauchelte. Sie zog die Nadel aus der Brust des Riesen und stach erneut zu. Nur Sekundenbruchteile waren seit dem Angriff vergangen, als sie die Nadel kraftvoll und geschickt von unten in die Kehle ihres Opfers trieb. Das erste Geräusch des Calan-Cur war zugleich sein letztes. Ein leises Röcheln, dann torkelte er einige Meter rückwärts. Als sie erkannte dass sie diesmal besonders leichtes Spiel gehabt hatte zog sie ruckartig die Nadel aus seinem Rücken. Der zweite Dolch gab ihr immernoch Halt auf dem Körper des Riesen. Sie zog die Beine an und setzte ihre Knie auf den grossen Brustkorb. Dann stiess sie sich kraftvoll ab - der Calan-Cur taumelte noch einen Meter, während sie die zweite Nadel aus seiner Kehle riss. Ein warmer Schwall dunklen Blutes sprudelte aus der kleinen Öffnung. Von ihrem Stoss endgültig aus dem Gleichgewicht gebracht torkelte die Kreatur noch kurz. Noch bevor er mit einem leisen, dumpfen Schlag auf dem weichen Boden zu liegen kam rollte Ordeal ab und kam kauernd zum Stillstand.

Niemand hatte etwas gemerkt.

Neben ihr ertönte leises Klatschen. Ordeal wirbelte herum - und sah einen schlanken, blassen Mann im Gras sitzen und lächeln. Seine komplett schwarze Kleidung liess die Blässe seines Gesichtes im Dunkeln noch heller wirken.
"Hervorragende Arbeit, meine Liebe, wirklich hervorragend, das muss ich euch lassen." sagte er mit einem süffisanten, widerlich selbstgefälligem Grinsen, während er eine Augenbraue hochzog. Trotz der schmalen, zusammengekniffenen Lippen hätte sie diesen Mann vermutlich als gutaussehend bezeichnet, hätte seine Arroganz sie nicht sofort wütend gemacht. Sein Grinsen war kalt und liess nicht mal einen Ansatz von Humor vermuten. Im Bruchteil einer Sekunde hatte sie ihre Waffen zwischen ihn und sich gebracht. "Aber nicht doch, werte Ordeal, wir wollen uns doch nicht streiten ..." Gemütlich stand der Mann auf. Ordeal verlagerte ihr Gewicht so, dass sie auf einen Angriff von zwei Seiten vorbereitet wäre - denn offensichtlich hatte ihr Gegenüber in seiner selbstverliebten Art die Gruppe Calan-Curs übersehen, die vermutlich langsam anfingen, sich Gedanken über den Verbleib ihres Kumpans zu machen. Als könnte er ihre Gedanken lesen lachte der Mann laut los. "Wisst ihr, meine Liebe, ich wollte ungestört mit euch reden." Er ballte seine rechte Hand zur Faust, dann öffnete er sie wieder. Über seiner Handfläche schwebte summend eine kleine, wabbernde Kugel aus Nanobots, die langsam nach oben schwebte. Sie war vielleicht drei Meter hoch, als sie an ein Hindernis zu stossen schien. Zuerst verformte sie sich etwas, dann zerbarst der Nanoball mit einem lauten Knall. Aus dem Augenwinkel warf Ordeal einen Blick zu der Gruppe Calan-Curs herüber - diese standen völlig bewegungslos herum und schienen nichts wahrzunehmen. "Ich hätte ein Angebot, welches ihr kaum werdet ausschlagen können."
Lache, und die Welt lacht mit dir.
Weine, und du weinst allein.


Overhaul und ihr  Krimskrams   - Erfolgreich OWNZ getankt - {=-
Dagul  - zur Zeit meistens unterwegs

OMNI-TEK schafft Welten?