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Und am Anfang war:

d4o

Für mich begann die Reise in die Welt der MMORPGs mit "Die 4. Offenbarung". Lieb gewonnene Erinnerungen sind mir von diesem Spiel geblieben. Lang, lang ist es her. Hätte ich zu dieser Zeit schon geahnt, was dieser Ausflug für Folgen haben würde...

Folgen, die bis heute andauern. Ich lernte Vilandra kennen. Vilandra, die mich damals, als der Publisher von D4O - Gamigo - ein neues Spiel vorstellte, dazu überredete es mit ihr zu testen. "Anarchy Online" lief bereits seit einem Jahr auf amerikanischen Servern, mit Gamigo kam nun auch ein deutscher Server dazu, genannt "Die neue Welt", oder kurz DNW. Ich erinnere mich heute noch an unsere ersten verwirrten Schritte auf Rubi-Ka. Was war das alles kompliziert! Aber irgendwie hat "Anarchy Online" seine Fallstricke gelegt. Irgendwie haben wir uns darin verfangen. Irgendwie ... nahm das Unheil seinen Lauf.

Von Fantasy in eine düstere Zukunft

ao

Vilandra hatte jemanden kennengelernt, der bereits AO auf einem amerikanischem Server spielte, bevor es durch Gamigo auch eine deutsche Communitie bekam. Er hat uns geduldig erklärt, was es mit den Implantaten auf sich hat, mit den Missionsterminals, mit den tausend Skills für die die Punkte nie reichten, kurz mit allem, mit dem ein Anfänger in AO erschlagen wurde. Wenn ich mich noch richtig erinnere, nannte er sich damals Zarratustra.

Es kam die deutsche Beta, es kamen neue Bekannte, es kam im Mai 2002 der Release des deutschen Servers. "Die neue Welt" war geboren. Dass die "Beta-Truppe" sich zu einer Org zusammenschließen wollte war schon beschlossene Sache. Problem war der Name. Wie sollten wir uns nennen? Einen knappen Monat nach Release war es dann endlich soweit. Ein Name und ein Motto waren gefunden. Und so erblickte im Juni 2002, unter einem Baum in Newland, die

"Best Dressed Defenders of Rubi-Ka" das Licht der MMORPG-Welt.

"Best Dressed Defenders", das war nicht nur ein Name, das war ein Lebensstil. Es war keine Seltenheit, dass ein Defender ein Rüstungsteil nicht getragen hat, weil es nicht zu den anderen Teilen passte. Es war nicht ungewöhnlich, dass ein Defender seine Waffen ablegte und auch selbst mit nur ein paar Buffs wieder anlegen konnte. Wer AO gespielt hat weiß, was das heißt. Für alle anderen tut es mir leid, aber ich werde hier keine Exkursion im Buff- und Implantwahnsinn von AO abhalten. Auch wenn es arrogant klingt, aber: ihr würdet es nicht verstehen. Nicht mehr. Nicht, wenn man moderne MMOs betrachtet.

6 Jahre blieben wir Anarchy Online treu. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Niemals. Aber AO setzte mit der Zeit doch etwas Staub an. Zwar lockte kurz die bunte Welt von World of Warcraft, aber das war nur ein sehr kurzes, wenn auch amüsantes Intermezzo. Die eigentliche Bedrohung am Horizont war ein anders MMO.

Ein Ring sie zu knechten.... die Reise geht nach Mittelerde.

hdro

Der Flair von Mittelerde, die bis heute unbestrittene Gabe Turbines, wirklich wunderschöne Landschaften zu gestalten, die (damals noch sehr stark vorhandene) Loretreue zu Tolkiens Werken und der damit verbundene Wiedererkennungswert löste die düstere Endzeitstimmung von Rubi-Ka ab. Nicht alle Defender reisten mit nach Mittelerde, aber ein sehr großer Teil.
Aus den "Best Dressed Defendern" wurde - der Lore und dem RP-Server geschuldet - "Silberstreif". Doch das Motto, die Lebens- und Spieleinstellung blieb. Und so erkundeten wir als Menschen, Hobbits, Elben und Zwerge neue Gebiete, erlebten neue Abenteuer. Und lernten neue Freunde kennen.
Leider mussten wir uns auch von liebgewonnenen Gefährten trennen. Familien wurden gegründet, Kinder kamen zur Welt und die Zeit für dieses doch sehr zeitfressende Hobby wurde immer knapper. Doch ich darf mich glücklich schätzen, mit den meisten noch heute Kontakt zu haben.
Auch hier hielt der harte Kern 6 Jahre lang dem Spiel die Treue. Dann konnten auch die weiten Ebenen von Rohan viele nicht mehr locken. Ich selbst spiele "Herr der Ringe Online" immer noch aktiv. Allerdings wurde ich zur Bigamistin.

Alles ist wahr!

tsw

Sex, Drugs and Rockefeller, der Verlockung erlag der harte Kern der Defender im Juli 2012, schloß sich den Illuminaten an und die "Best Dressed Defenders" waren wiedergeboren. Naja, genau genommen fieberten wir schon vor dem Juli diesem Spiel entgegen. Funcom hatte uns in AO zu begeistern gewußt, und auch wenn wir ein paar Schritte in ihrem folgenden Spiel "Age of Conan" wagten, zu überzeugen wußten uns die Norweger erst wieder mit "The Secret World".
Viele MMOs versprechen, innovativ zu sein, alles anders zu machen als die Konkurrenz. Funcom versprach das auch, aber nach dem Desaster des AoC-Release versprachen sie es für TSW leiser, fast auch von der Fachpresse ungehört. Zu Unrecht! 
TSW ist anders!
Die klassische Festlegung des Avatars auf Tank, Heiler, Support oder reine Schadensmaschine gibt es nicht mehr. Man kann alles sein. Die Variationen von Waffen und Fähigkeiten, die Wechselwirkungen der Skills sind, nun, nicht unbedingt unendlich. Aber nah dran. ;)
Aber nicht nur bei der Ausrichtung der Spielcharaktere, auch bei den Quests wagt Funcom bekannte Wege zu verlassen. Natürlich gibt es nach wie vor die klassischen "Töte-x-Monster"-Quests. Aber es gibt auch Aufgaben, bei denen man sein Köpfchen benutzen muss... und eine Suchmaschine seiner Wahl. Echte Rätsel! Ein guter Freund und ich haben ungelogen stundenlang am Kingsmouth-Code gerätselt, bis spät in die Nacht. Doch als wir ihn endlich geknackt hatten... was für eine Befriedigung!
Meine Empfehlung: wer mit Freunden spielen kann und mit ihnen gemeinsam Rätsel raten will - tut es in "The Secret World".